Rathaus Prag
Prager RathausDas neue Rathaus
Anfang des 20. Jh., als das Alte Rathaus für die expandierende Stadt Prag nach und nach unzureichend war, wurde entschieden, ein Neubau, möglicherweise unweit des Altstadtgebäudes, zu errichten. Zwischen Linhartovo (nám?stí) und Mariánské (nám?stí) wurde ein Ort gewählt. Es wurde im 15. Jh. aufgehoben, aber der Linhart-Platz verblieb gegenüber dem Green Frog House bis Anfang des 20. Jhdt.
Hier befand sich bis 1880 die bekannte Altstadtschmiede, vor der die städtische Küche gebaut wurde, die für die armen Bewohner Prags preiswerte Speisen herstellte und vertrieb. Die Marienkirche auf dem Marktplatz war die Marienkirche auf Louze, deren Namen von der Tatsache herrührt, dass der Marktplatz von jedem Wasser überschwemmt wurde und hier noch lange Zeit ein Lacher war.
Dazwischen befand sich ein Häuserblock, den das Rathaus aufgekauft und dann abgerissen hat. In vielen dieser Wohnhäuser befand sich das "Feuerrecht", d.h. das Wohnhaus hatte Schmiedebrände. Eins der Wohnhäuser gehört dem Könnenegießer Kreishofer, dessen Enkel die berühmte Smíchov-Fabrik errichtete. 1909 stellte der Gewinner des Wettbewerbs für das neue Bauwerk das zuletzt nach den Kommentaren der Künstlerkommission regulierte Teilprojekt vor.
Der Bau musste an die anderen Monumentalgebäude um ihn herum, das Klementinum und das Clam-Gallas-Palais, angepaßt werden. Das Rathausgebäude ist unterteilt in ein Untergeschoss, vier Stockwerke, Risaliten und die über dem Gesims liegenden Kirchtürme bedecken die Dächer. Der Zugang zum Haus erfolgt über einen imposanten Zugang im Mittelrisalit der Hauptfassade am Mareienplatz. In Prag wurden zum ersten Mal ein Personenaufzug und ein Paternoster verwendet.
In der ersten Etage wurde die Schalterhalle auf einer Grundfläche von 568 m² gebaut, die nach dem Hauptpostamt in der Strasse" Jind?i?ská die zweitgrösste in Prag. Die Gesamtfläche des Gebäudes betrug 7 463 m² für Büros und umfasste 250 Büros. Der reiche skulpturale Schmuck ist auf die Hauptfassade fokussiert. Rund um das Portal befinden sich Reliefskulpturen von Stanislaw Sucharda: die linke Skulptur repräsentiert die Bourgeoisie, die eine Bürde trägt und damit das Grundprinzip der gemeinschaftlichen Tätigkeit und Aufgabe untermauert.
Über dem Gewölbe des Haupteinganges befindet sich das Schutzrelief des städtischen Schatzes und über dem großen zentralen Schaufenster im ersten Stock das Bild eines über die Wahrzeichen der Stadthoheit und Stadtverwaltung, d.h. über das Wappen und das Recht des Gerichtsvollziehers gelehnten Maedchen. Auf dem Balkongeländer befinden sich an beiden Seiten Figurengruppen mit den Motiven Stärke und Dauerhaftigkeit von Joseph unter der Adresse Ma?atka
Oben auf der linken Straßenseite des Hauptgesimses befindet sich eine sinnbildliche Darstellung des Adels und der Scham von Joseph. Auf der anderen Straßenseite wieder die Sinnbildlichkeit von Durchhaltevermögen. Bei den Maikämpfen 1945 brannte der Flügel des alten Stadthauses gegenüber der Taikirche ab, seitdem wurde das ehemalige Rathaus nur noch für repräsentative Zwecke benutzt und jede Gemeindeverwaltung musste in das neue Rathaus verlegt werden, das sich an das neue System anpaßte.
Zu dieser Zeit wurde das große Rathaus zu einem großen Versammlungssaal für die Vollversammlungen der Stadtrepräsentanten umgebaut und die Ämter des Repräsentantenkorps und der Stadtverwaltung wurden hier untergebracht.