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Praha Ungarn"Ungarn und Ungarn sollten uns warnen" - Reporterin Liscová über die Situation der böhmischen Presse
Fräulein Liscová (Foto: Archive of the Association for Foreign Policy Issues), in Ihrem Beitrag malen Sie ein eher trübes Abbild der heimischen Presselandschaft, vor allem der Zeitungen. Daher zu Anfang die Frage: Wie informiert man sich selbst, welche Mittel man konsumiert? "Zunächst möchte ich hervorheben, dass sich mein Beitrag nur auf die gedruckten Massenmedien und nicht auf Radio und TV konzentriert.
Nicht nur die Tschechische Republik, sondern auch die westliche Medienwelt ist davon betroffen, aber einige Erscheinungen sind landesspezifisch. Doch auf die Fragestellung, wie ich mich informieren kann - ich hörte natürlich das öffentlich-rechtliche Radio, las mehrere Zeitschriften, die Tageszeitung und hörte mir gern den Beitrag des Wochenmagazins" Respekt" an. "Sie haben sich in den Druckmedien vor allem mit der Eigentumsverhältnisse beschäftigt, Sie reden von einer "Oligarchenpresse" - was genau hat sich seit der Finanzmarktkrise in der Tschechischen Republik 2008 verändert?
In diesem Beitrag wollte ich aufzeigen, was die Eigentumsverhältnisse für die Zeitung sind. Es wurde erörtert, ob und wie dies die tschechische Presseberichterstattung beeinflusste. Seit 2008 lag der Schwerpunkt auf dem zunehmenden wirtschaftlichen Zwang und dem Übertritt der Massenmedien in die Hand böhmischer Unternehmen, deren Haupteinnahmequelle nicht der Mediensektor ist.
Infolgedessen hat sich die Situation noch einmal erheblich verändert, und ich werde versuchen, dies in diesem Beitrag zu erörtern. "Ich hätte jetzt lieber erraten, dass es in der Öffentlichkeit nicht wahrnehmbar ist, wer hinter einer Tageszeitung steht und welche Veränderungen in der Eigentümerstruktur stattgefunden haben?
"Interessanterweise haben Sie das gesagt - ich habe tatsächlich den umgekehrten Eindruck, dass sehr viele Menschen damit zu tun haben. Es ist für mich in der Tat besorgniserregend, wenn Jugendliche behaupten, dass sie die tschechische Presse nicht gelesen haben, weil sie wissen, dass es einen Besitzer gibt, dessen Interesse in den jeweiligen Texten wiedergegeben wird.
Einige, die zum Beispiel mit der Strategie des stellvertretenden Ministerpräsidenten Babis nicht übereinstimmen, nehmen seine Zeitung im Prinzip nicht ab. "Ich bin besorgt, wenn Jugendliche die tschechische Presse nicht kennen, weil sie wissen, dass es einen Inhaber gibt, dessen Interesse in den Texten wiedergegeben wird. "André Babis ist Inhaber der Agrofert-Gruppe und übernahm 2014 das Medienunternehmen Myafra, gefolgt von seiner Beförderung zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister der Finanzen.
Du behandelst in deinem Beitrag exakt, ob er seine Mittel beeinflusst, was er selbst bestreitet. Sie zeigt sich in bestimmten Bereichen oder in der zeitweiligen Hervorhebung gewisser Teilaspekte. Wahrscheinlicher ist es, dass sich ein Journalist selbst darum bemüht, beispielsweise konsistente Inhalte auszuwählen.
Sie können auch wahrscheinlicher sein, dieser Gefahr stärker ausgeliefert zu sein, als sich ihr durchzusetzen. Manche Medienfachleute unterstreichen, dass dies ein sehr wichtiger Fortschritt für die Befreiung der Journalistinnen und Journalisten ist. Andere scheinen so genannte aktivistische Massenmedien zu sein, wie einer meiner Ansprechpartner sie genannt hat. Damit haben sie ein verhältnismäßig enges Themenspektrum und wenden sich vor allem gegen Bundesfinanzminister Dr. Gabriel Babel, aber auch gegen die Bundesregierung.
Da ich mich vor allem auch mit journalistischer Berichterstattung im Ausland beschäftige, wollte ich in diesem Beitrag schildern, was mir besonders einfällt. Abgesehen von den großen Publikumsmedien hat also keine einzelne Tageszeitung einen ständigen Korrespondenten im Ausland. Ausländische Berichterstattung erfolgt von Prag aus, oder JournalistInnen machen Kurzreisen ins Ausland, zu bestimmten Anlässen oder zur Nachforschung.
Ein Medienexperte erwähnte, dass ein Brüsseler Publizist das Vierfache dessen koste, was ein Prager Publizist ausmacht. "Eine Reporterin sagte, im Gegensatz zu vor fünf Jahren arbeiteten heute fast doppelt so viele Journalistinnen und Journalisten wie heute. "Nach dem Abzug der Verleger in Deutschland wurde auch mehrfach gesagt, dass es den Massenmedien zugute käme, wenn sie wieder in tschechische Hände kämen, wurden gute Effekte erwartet.
"Ich habe diese Zeit der 90er Jahre, die viele die goldenen Jahre des böhmischen Journalismus nennen, nicht selbst als Journalist miterlebt. Die damals aktiven Journalistinnen und Journalisten in den Zeitungen der Verlage haben mir gesagt, dass es um Profit geht und dass sie keinen Einfluss auf den Inhalt haben. Medienfachleute reden in diesem Kontext von der großen, landesweiten Vermarktung und Tabloidisierung der nationalen Zeitungen.
Eine Expertin, mit der ich in der Vorbereitungsphase des Artikels sprach, fasste es auf den Punkt. 4. So zitiert er einen Berichterstatter, der sagte, im Gegensatz zur Situation vor fünf Jahren hätten fast genauso viele Redakteure für die halbe Summe in den Chefredaktionen gearbeitet. Dies verdeutlicht, wie wenig Platz in diesen Mitteln z.B. für umfassende Recherchen zur Verfügung steht.
"Sie sagten, dass Sie viel über den öffentlich-rechtlichen Sender wissen." "Es tut mir leid, den Anschein zu haben, dass alles in den Druckmedien schlecht ist." Wir haben eine Anzahl sehr guter Journalistinnen und Journalisten, die eine gute Übersicht haben und versuchen, das Optimum aus der aktuellen Lage herauszuholen.
Öffentlich-rechtlicher und privater Hörfunk sind natürlich ganz unterschiedlich finanziert und haben ganz andere Mittel. Mit diesem Beitrag wollte ich eine Form des sozialen Konsenses erzielen, dass die unabhängigen und vor allem die öffentlichen Massenmedien vonnöten sind. Natürlich sind Reservierungen gegen die Meldung des Böhmischen Rundfunks möglich.
Das, was beispielsweise mit den öffentlichen Massenmedien in Ungarn oder auch Polen geschieht, sollte uns eine Warnmeldung sein. "Lesen Sie mehr über die Entstehung der Presse-Landschaft in Tschechien im Beitrag von Frau Liscová in der aktuellen Nummer der Ostsee. Er ist auch im Internet abrufbar unter www.zeitschrift-osteuropa.de.