Hans Dietrich Genscher Prager Botschaft

Botschaft von Hans Dietrich Genscher Prag

Der FDP-Politiker spricht über seine Rede auf dem Balkon der Prager Botschaft. Dietrich Genscher auf dem Balkon der Botschaft und sprach sie an. Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon der Westdeutschen Botschaft in Prag. Seit Monaten dient die deutsche Botschaft in Prag Tausenden von DDR-Bürgern als Zufluchtsort.

Hänschen-Dietrich Genscher: Dieser Halbsatz, der alles verändert hat.

Der Düsseldorfer Hans-Dietrich Genscher war einer der Baumeister der wiedervereinigten Deutschland. Im Jahr 1989 stellte sich der ehemalige Außenminister auf den Balkonen der Prager Botschaft und kündigte die Abreise von 4000 DDR-Flüchtlingen an. Nur einen halben Spruch aus dem Munde Hans-Dietrich Genschers, der über die Vergangenheit schreibt: "Wir sind zu Ihnen hergekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie heute Ihre Abreise...."

Aber die wenigen Wörter genügen, die Präsenz von Hans-Dietrich Genscher und dem ehemaligen Kanzleramt Minister Dr. Rudolf Seiters bedeutet, dass die DDR-Bürger eigentlich nach Deutschland gehen dürfen. Reine Emotionen, ein Moment der Gänsehaut in der Vergangenheit, ähnlich wie am 9. Oktober, als die Berliner Mauer fiel. Genf und Praha - später wird es so aussehen, als wäre dieser Politikerin für diesen Vortrag ein Vorbild.

Die Staatsbürger der ehemaligen Sowjetunion flüchten seit anfangs 1989 in das barocke Schloss Praha in der Botschaft der BRD, dem Hauptsitz der Stadt. Sie wollen über die deutsche Botschaft nach Ostdeutschland reisen. Anfangs sind es ein paar wenige Leute, drei Monate später ist die Botschaft zum ersten Mal wegen Überbelegung zu Ende.

Die Zahl der Mitarbeiter wird bis Ende des Septembers auf über 4000 steigen. Es ist ihnen egal, dass die Botschaft zu ist. "Der Genscher ist da!" Sie erwarten dort den Besuch des Außenministers am Abend des 3. Septembers 1989. Genscher ist da - und damit der gute Kund. In der Prager Botschaft haben Genscher und sein Weggefährte Seiters seit Wochen an einer Loesung fuer die DDR-Fluechtlinge gearbeitet.

Endlich kam der Erfolg in der UNO-Generalversammlung in New York, als Genscher mit seinem DDR-Kollegen aushandelte. Kurz vor der Abreise von Genscher aus NY am 29. September ist er sich nicht ganz sicher, ob der Vertrag funktionieren wird. Er entscheidet auf dem Weg nach Praha, welche Wörter er verwendet.

Aber am Ende sind die Wörter nicht entscheidend, sondern nur die Botschaft der Befreiung für die Tausende von Menschen im Umkreis. Genscher drückt im Licht einer Stehleuchte, die von irgendwoher und durch ein Megaphon gebracht wird, die Wiedergutmachung aus. Gegen 21 Uhr fahren die ersten Eisenbahnen von Praha über das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik nach Hoff.

Es heißt in der DDR: "Die Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, die sich illegal in diesen Vertretungen aufgehalten haben, wurden gestern Abend in die Bundesrepublik vertrieben. Am 30. September geht die Menschheit in die Geschichtsbücher ein, denn erstmals ist es möglich, mit der Kraft der Bilder zu belegen, dass sich die Demokratische Republik Kongo in einem Zerfall begriffen hat. "Der 30. September steht für den Anfang des Niedergangs der DDR", sagte der ehemalige Bundeskanzleramtsminister Seiteners später.

Genscher der bunten zeigt erst 2014, dass er an einer Herzrhythmusstörung litt, als er auf dem Altar der Prager Botschaft saß.

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