Genscher in Prag

Der Genscher in Prag

In der Mitte des halbrunden Balkons im ersten Stock, von dem aus Genscher sprach. Im Garten der deutschen Botschaft in Prag sind Legenden zu sehen. "Ein Stein ist mir aus dem Herzen gefallen", sagt Hans-Dietrich Genscher über seine Gefühle nach dem Prager Botschaftsdrama. In dem fernen New York, am Sitz der Vereinten Nationen, sind die Flüchtlinge aus Prag jetzt ein Thema.

Der Genscher und die Prag Embassy

Mit der Ankündigung von Hans-Dietrich Genscher an die DDR-Flüchtlinge in der Prager Gesandtschaft ging der Tag des Aufbruchs in die Vergangenheit. Eine neue Publikation wirft nun einen Blick hinter die politische Kulisse dieses geschichtsträchtigen Tages und seiner Urgeschichte. Beim Betreten des Balkons des Lobkowiczer Palastes in Prag am späten Nachmittag des 19. Septembers 1989, um den im Park der Deutschen Bundesbotschaft zusammengekommenen DDR-Flüchtlingen die erlösenden Nachrichten zu übermitteln, standen hinter den Politikern in Berlin, Ost-Berlin und Prag die hektischen diplomatischen Mühen.

Doch wie es zum friedlichen Ende des Flüchtlingsdrama in Prag kam, ist unter Geschichtswissenschaftlern auch heute noch kontrovers. In der Untersuchung des böhmischen Politologen Karl W. A. G. A. G. A. G. L. Vodi?ka, zu der auch Hans-Dietrich Genscher seine persönlichen Gedächtnisse beigetragen hat, werden nun neben den wohlbekannten deutschsprachigen nun zum ersten Mal auch die offiziellen deutschsprachigen Informationsquellen ausgewertet: "Wir haben 8.431 Urkunden zusammengetragen. "Für das Vorhaben "The Prague Embassy Refugees 1989" der Bunesstiftung Aufarbeitung und den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond hat die Stiftung alles zusammengetragen.

Anhand der bewerteten Unterlagen werden die Ereignisse hinter den Szenen in den Krisemonaten des Septembers, Oktobers und Novembers 1989 Tag für Tag nachvollzogen. Der damalige Außenminister hatte aufgrund der immer prekäreren Situation der Botschafterflüchtlinge in Prag seinen DDR-Kollegen Öskar Fischer aufgefordert, einer Regelung des Flüchtlingsproblems am Rand der UNO-Generalversammlung am 27. September in New York zuzustimmen.

Deshalb nahm Genscher auch Kontakt mit dem russischen Aussenminister Edward Shevardnadze in NY auf. Genscher schilderte vor kurzem im ARD-Fernsehen den ausschlaggebenden Augenblick im Interview mit Warschau. Dann kam er zu mir, nahm meine Hände und sagte, Mr. Genscher, ich werde Ihnen weiterhelfen.

"Das Hauptziel der Beihilfe war es, Prag und Ost-Berlin klarzumachen, dass es keine Sowjetunterstützung für eine restriktive Problemlösung gibt. Während die SED-Führung Ende September 1989 mit den Vorbereitungsarbeiten für die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober voll beschäftigt war, geriet das Flüchtlingsproblem der Regierung in Prag zunehmend ins Wanken.

Hundert linke Wagen von Botschaftsflüchtlingen blockierten die Stadt. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik Chinas fand ein Treffen zwischen dem DDR-Botschafter Dr. Helmut Ziebart und dem Zentralausschuss der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, Herrn Dr. Józef Lenárt, statt, der fast höchste Ansprüche hatte.

Das schickte Botschafterin ziebart heute um 16.35 Uhr per Blitzschlag nach Ost-Berlin. "Jahrestag der 40 Jahre alten VR-China, als sie von der tschechoslowakischen Bedrohung einer "ungarischen Lösung", d.h. der Abreise von DDR-Flüchtlingen in die BRD, informiert wird: "Und um 17 Uhr werden uns die Politbüromitglieder geflüstert, wir gehen in den Apollo-Saal der Opera, ohne Frau.

"Am nächsten Morgen wurde die Bonner Regierung darüber in Kenntnis gesetzt, woraufhin Bundesaußenminister Genscher, Bundeskanzleramtschef Dr. Seiters und zahlreiche hohe Beamte zügig nach Prag aufbrachen. Alles andere ist Vergangenheit - die natürlich jetzt in einem anderen Lichte erstrahlt. Ich schickte das Skript an Mr. Genscher, der mich dann plötzlich anrief und sagte, ja, Sie zogen den Schleier zur Seite. 3.

Warum die SED-Parteiführung am 29. September diese Entscheidung traf, die Botschafter - in ihrer eigenen Landessprache "Erpresser" genannt - warum sie sie in den Westen warfen. "Die Abreise der DDR-Flüchtlinge aus Prag war zugleich - und dieses Werk geht im Schlussteil auch ins Detail - der Startschuß für die so genannte "Samtene Revolution" in der damaligen Zeit bis zur Präsidentschaftswahl des Autors und bürgerrechtl. Aktivisten Wáclav Habl.

Bereits 1952 hatte Genscher die Bundesrepublik verlässt. Wodicka Hans-Dietrich Genscher/Karel: "Spark aus Prag. So hat 1989 der Wagemut zur Befreiung die Historie verändert" Der Deutsche Taschenbuchbuchverlag, der sich mit der Entwicklung des Buches beschäftigt,

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